AUF DER SUCHE NACH DEN DICKEN
Bereits im letzten Jahr hatte Dennis eines Nachts am See die spontane Idee geäußert, eine Woche ins gelobte Land zu reisen, um mal einen der richtig Dicken zu fangen. Schnell war das Gewässer ausgewählt und klar, dass es im Juni losgehen sollte. Wir entschieden uns für einen etwa 5ha großen Flachlandsee mit einigen Inseln im Herzen von Frankreich.
Mit ordentlich Nervosität bzgl. einer möglichen Laichzeit der Karpfen im Gepäck fuhren wir mit einem bis unters Dach beladen VW Bus am Samstagmorgen gegen 5.00 Uhr los. Etwa sechs Stunden später kamen wir in unserem neuen zu Hause an. Wir wollten uns eine Woche Zeit nehmen, hoffentlich die 20kg Marke knacken und gleichzeitig einen erholsamen Urlaub verbringen, um etwas dem Alltagsstress zu entrinnen.
Nachdem wir unsere kleine aber feine Gartenhütte bezogen hatten, machten wir uns gleich auf die Suche nach geeigneten Spots. Wir wollten uns für die Suche viel Zeit nehmen und so verbrachten wir den ein oder anderen Moment damit, einfach nur das Wasser zu beobachten, um mögliche Aktionen an der Oberfläche zu beobachten.
Auf dem Schlauchboot mit Echolot und Taststab vergingen schnell mehrere Stunden bis wir geeignete Plätze gefunden hatten. Wir suchten uns ganz unterschiedliche Spots. Von 50cm Wassertiefe unter einem Baum bis zu 2m Wassertiefe auf einem super kiesigen Boden hatten wir alles dabei.
Wir fütterten die Plätze mit einigen #333 und Gorilla Banana Boilies von Gorilla Baits, welche wir zuvor bereits einige Zeit in dazu passenden Liquids und Stickmixen oder gecrushten Boilies eingelegt hatten. Wir verzichteten in diesem Fall komplett auf Partikel, da wir aus verschiedenen Erzählungen den Bestand an Brassen bereits fürchteten.
Als Hakenköder wählten wir mindestens 2x 20mm Boilies als Bodenköder oder einen Schneemann aus einem 20mm Bodenköder und 16mm Popup an einem 6er Short Curve Haken. Wir hielten die Montagen so einfach wie möglich und fischten ein 120gr. Inlineblei mit einem etwa 20 cm ummantelten Vorfach.
Nachdem wir alle Plätze gefüttert hatten, war es an der Zeit unsere Ruten abzulegen. Hierzu speicherten wir die Plätze fein säuberlich in das GPS ein, entfernten die vorher verteilten H-Bojen und platzierten die Rigs zielgenau und möglichst unauffällig auf den vorher teils großflächig angelegten Futterplätzen.
Mittlerweile war es bereits früher Abend, der erste Tag verging wie im Fluge und wir entschieden uns in aller Ruhe zu grillen. Nun konnte der Urlaub also beginnen.
Und wie geträumt, hatten wir nach etwa einer Stunde den ersten Run auf die unter einem von einer Insel überhängendem Baum platzierten Rute. Wir hatten sofort das Gefühl, dass unsere Taktik aufgeht. Ein durchschnittlicher Spiegler gab sich nach einem kurzen Drill geschlagen und eröffnete unser Abenteuer in Frankreich.
Nach einer Nacht mit den ersten kleineren Fischen, begann der „Wahnsinn“ während des Frühstücks. Bereits am ersten Morgen fing ich einen alten und sehr markanten Spiegler mit über 21kg. Ich dachte mir zu diesem Zeitpunkt voller Entspannung: „Ziel erreicht, jetzt kann ich mich zurücklegen und Dennis macht den Rest“.
Der Spot am Ende einer langsam abfallenden Kante auf etwa 1,40m Wassertiefe, direkt am Übergang von Kies in leichten Schlamm entwickelte sich zu einem echten Großfisch Spot. Die Rute lief jeden Morgen pünktlich zum Frühstück ab und brachte uns im Laufe der Woche einige Fische, davon waren alle über 18kg schwer!
Nach und nach liefen nahezu alle Plätze an. Wir merkten schnell, das manchmal 10 cm Wassertiefe und / oder 1 Meter links oder rechts dem Unterschied machten.
Trotz der doch größer gewählten Köder fingen wir weit über 30 Brassen in dieser Woche. Daher fingen wir langsam an, Partikel als „Ablenkungsmanöver“ dazu zu füttern. Dieser Plan ging nur bedingt auf, aber zumindest dauerte es nun mehrere Stunden bis die ein oder andere Brasse biss und so hatten die Karpfen mehr Zeit sich auf den Plätzen auszutoben.
Nebenbei verbrachten wir bei bestem Wetter eine wirklich schöne Zeit und hatten durchgehend Besuch von unterschiedlichen Tieren. So wurden wir zum Beispiel auch von Gänsen anstatt eines Piepsers der Bissanzeiger aus dem Schlaf gerissen.
Nach einer super schönen Woche war es dann aber leider auch wieder an der Zeit die Heimreise anzutreten. Wie immer am Ende einer Reise überkommt einen das Gefühl, dass die Zeit viel zu schnell vorüberging und so entschieden wir noch während des Urlaubes direkt die nächste Reise zu planen und so wartet schon das nächste Abenteuer an einem neuen Gewässer auf uns.
Rückblickend wurden all unsere Ziele bei weitem übertroffen und so konnten wir natürlich mit gutem Gewissen wieder nach Deutschland zurückkehren.
Eine schöne Natur, gutes Essen, nette Menschen und das wunderbare Wetter sorgten für einen ganz besonderen Urlaub. Schöne Fische rundeten die Woche ab und so verbrachten wir trotz über 40 Karpfen in einer Woche mit sehr wenig Schlaf einen super Urlaub 😉
Einen schönen Sommer und viel Erfolg am Wasser
Dennis & Max